Das denkmalgeschützte Wohnhaus in Alt Breinig, Stolberg, stammt aus dem Jahr 1731, wie eine Gravur im steinernen Haustürsturz verrät. Vermutlich sind einige Gebäudeteile sogar noch älter. Das Haus ist teilweise mit einem Kriechkeller unterbaut, die Außenwände und Kamine bestehen aus Bruchsteinmauerwerk, die Decken aus Holzbalken. Das Dach ist als traditioneller Pfettendachstuhl mit Sprengwerken konstruiert und mit Hohlpfannen gedeckt.
Das Erd- und Obergeschoss wurden bis vor Kurzem als Wohnraum genutzt, der Speicher diente nur als Abstellfläche. Ziel des Projekts war es, das historische Gebäude einer energetischen Sanierung zu unterziehen und gleichzeitig den Wohnraum durch den Ausbau des Speichers zu erweitern.
Sanierungsmaßnahmen:
In enger Abstimmung mit der Denkmalbehörde und dem Landschaftsverband wurden sämtliche Decken- und Wandverkleidungen, die bei Umbaumaßnahmen in den 1970er Jahren angebracht worden waren, entfernt. Dabei wurden die ursprünglichen Fachwerke, Holzdecken und Bruchsteinmauern freigelegt. Diese Bauteile sowie die hölzerne Wendeltreppe, ein zentrales Element des Hauses, wurden behutsam saniert und bedarfsgerecht ertüchtigt, um den heutigen Anforderungen gerecht zu werden.
Umnutzung des Speichers:
Durch die Aktivierung des ehemaligen Speichers als Wohnraum entstand ein familiengerechter Grundriss. Eine neue, leichte Treppe mit Brücke und Luftraum sorgt für Weite in den sonst beengten Raumproportionen und setzt die freigelegten Überreste des zentralen Bruchsteinkamins, der einst das Herzstück des Gebäudes war, gekonnt in Szene.
Leistungen:
Das Projekt umfasste die Leistungsphasen 1 bis 8 der HOAI, von der Grundlagenermittlung über die Planung bis hin zur Bauüberwachung und Fertigstellung.
Weitere Bilder zu diesem Projekt sind in der Galerie zu finden: www.lennartz-architekten.de/projekte/entstaubt-und-ausgepackt/