Die Baugenehmigung für ein erst unmöglich gedachtes Projekt ist da! Aufgrund statischer und nachbarrechtlicher Zwänge begann die Herausforderung, eine Aufstockung komplett in Leichtbauweise zu planen.
Die Besonderheit: Es handelt sich um eine Aufstockung unter konsequenter Verwendung des Baustoffes Holz.
Die Herausforderung: Bauordnungsrechtlich ist der Einsatz von Holz für Bauteile wie Gebäudeabschluss- und Treppenraumwände nicht vorgesehen.
Eine gute Zusammenarbeit, zahlreiche Abstimmungen mit den beteiligten Ingenieuren, der Bauaufsicht, der Feuerwehr und der Industrie haben es möglich gemacht, dass das Projekt realisierbar wird. Oberhalb der nicht ausreichend tragfähigen Dachdecke wird eine Brettsperrholzplatte gespannt. Die tragenden Innenwände und Decken, ebenfalls aus Brettsperrholz, erhalten zur Brandabwehr eine allseitige Bekleidung aus Gipsfaserplatten. Die Gebäudetrennwände werden als Brandwand-Ersatzwand in geprüfter Qualität ausgebildet und durch die angrenzenden Decken und Wände ausgesteift, ohne die Nachbarwand zu belasten. Die Dachfläche wird für die erneuerbare Energiegewinnung durch Photovoltaik und Wärmepumpe effizient genutzt.
Ab dem ersten Obergeschoss wurde das Bestandsgebäude nach dem Zweiten Weltkrieg in den 50er Jahren unter sehr rationalem Materialeinsatz wieder aufgebaut. Durch eine neue Notspindeltreppe werden zwei unabhängige Rettungswege geschaffen – bei gleichzeitigem Erhalt der historischen Durchfahrt mit Stuckelementen und Gewölbedecke.